
Am 8. Dezember 2016 fand im Rahmen des Dialogs zur Klimaökonomie das 5. Forum Klimaökonomie mit dem Titel „COP 22 in Marrakesch: Erste Schritte zur Umsetzung des Pariser Abkommens“ statt.
Nach der COP 22 in Marrakesch wurde gemeinsam mit den Gästen die von dort ausgehenden klimapolitischen Signale gedeutet und eingeordnet. Welche Fortschritte bei zentralen Themen und Prozessen gab es? Reicht die Dynamik aus, um das vereinbarte Ziel der Begrenzung der Erderwärmung auf unter 2° zu erreichen? Wie ist der deutsche Beitrag zur Umsetzung des Weltklimavertrags, der Klimaschutzplan 2050, zu bewerten? Welche Transformationsprozesse müssen besonders schnell umgesetzt werden, wenn das 2°-Ziel ohne hohe gesamtwirtschaftliche Kosten erreichbar bleiben soll? Und welche Implikationen haben die Ergebnisse von Paris und Marrakesch für die klimaökonomische Forschung?
Programm
15.00 Uhr | Registrierung und Begrüßungskaffee |
15.30 Uhr | Begrüßung und Eröffnung |
15.300Ulhr | Conny Czymoch | Moderation |
Grußwort und Einordnung |
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Prof. Dr. René Haak | BMBF | |
Erste Schritte in der Umsetzung - cop 22 Ergebnisse |
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15.50 Uhr | Fortschritte in der Umsetzung und nationale Herausforderungen |
Keynote: Berthold Goeke | BMUB | |
Einschätzungen zu den Fortschritten seit 2015 | |
Kommentar: Prof. Dr. Niklas Höhne | New Climate Institute | |
Präsentation | |
Emissionspfade im 2°- Korridor - Folgen für die Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft |
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Keynote: Prof. Gernot Klepper Ph.D. | Institut für Weltwirtschaft | |
Präsentation | |
16.45 Uhr | Pause |
tRansformation in wirtschaft und gesellschaft | |
17.15 Uhr | Dialog in parallelen Arbeitsgruppen |
Gruppe 1: Kurzfristig wirksame NDCs für die langfristigen Ziele des Pariser Abkommens |
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Impuls 1: Prof. Dr. Christian Flachsland | MCC Berlin | |
Impuls 2: Nicole Wilke | BMUB | |
Impuls 3: Sabine Nallinger | Stiftung 2° | |
Gruppe 2: Eine wettbewerbsfähige deutsche Industrie in einer derkarbonisierten Welt |
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Impuls 1: Dr. Barbara Breitschopf | Fraunhofer ISI | |
Impuls 2: Prof. Karsten Neuhoff Ph.D. | DIW Berlin | |
Impuls 3: Hans-Peter Böhm | Siemens AG | |
Gruppe 3: Investitionen in die globale Energiewende |
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Impuls 1: Prof. Dr. Christian Klein | Universität Kassel | |
Impuls 2: Antje Schneeweiß | SÜDWIND e.V. | |
Impuls 3: Karen Wendt | Responsible Investment Banking | |
Nächste Schritte in der Umsetzung |
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18.30 Uhr | Panel: Herausforderungen für Forschung und Politik - nach Paris 2015 |
Sabine Nallinger | Stiftung 2° | |
Prof. Dr. Christian Klein | Universität Kassel | |
Prof. Karsten Neuhoff | PhD | |
19.15 Uhr | Abschluss und Ausklang der Veranstaltung bei Speisen und Getränken |
Parallele Workshops:
Gruppe 1: Kurzfristig wirksame NDCs für die langfristig wirksamen Ziele des Pariser Abkommens
Die ambitionierten Temperaturziele von Paris erfordern eine zeitnahe Abkehr von fossilen Brennstoffen. Das festgelegte CO2-Budget ist knapp und kurzfristige nationale Politikmaßnahmen sind notwendig, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Der NDC-Prozess verbindet dabei nationalen Klimaschutz mit den globalen Temperaturzielen. Durch die Freiwilligkeit hinter der Festlegung der NDCs entsteht jedoch ein klassisches Trittbrettfahrerproblem: Emissionsvermeidung ist individuell nicht profitabel. So zeigt sich, dass die derzeit vorgelegten INDCs die Einhaltung der Temperaturziele gefährden. Der Pariser NDC-Prozess muss weiterentwickelt werden, damit sich national ambitionierter Klimaschutz international lohnt. Wir wollen vor diesem Hintergrund folgende Fragen diskutieren:
- Reicht der NDC-Prozess aus? Welche Probleme werden durch ihn gelöst, welche neuen Probleme entstehen?
- Welche konkreten kurzfristig notwendigen klimapolitischen Maßnahmen können das Ambitionsniveau der NDCs erhöhen (internationaler Kohleausstieg, internationaler Kohlenstoffpreis)?
- Welche Rolle spielt Europa oder Deutschland im Pariser Prozess: Vorreiter, Gestalter oder Mitläufer?
Organisation: | Dr. Ulrike Kornek | MCC Berlin |
Impulse: | Prof. Dr. Christian Flachsland | MCC Berlin |
Nicole Wilke | BMUB | |
Sabine Nallinger | Stiftung 2° |
Gruppe 2: Eine wettbewerbsfähige deutsche Industrie in einer dekarbonisierten Welt
Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, wird Deutschland seine Treibhausgase langfristig auf netto-null reduzieren müssen. Der Klimaschutzplan 2050 sieht vor, dass bis 2050 eine Senkung um 80 bis 95 % erreicht ist. Erste qualitative wie auch quantitative Analysen von 95% Szenarien zeigen, dass die Industrie dabei vor besonderen Herausforderungen steht. Der Fokus liegt dabei stark auf einer Betrachtung der energie- und emissionsintensiven Industriesektoren wie Stahl, Metalle, Zement, Glas, Papier oder Chemikalien. Gleichzeitig zeigen Untersuchungen, dass sich die gute Wettbewerbsposition der deutschen Industrie aus der Produktion hochwertiger veredelter Zwischen- und Endprodukte ergibt. Gleichzeitig stellt dabei die Möglichkeit integriert erfolgender Produktionsprozesse einen wichtigen Standortvorteil für Deutschland dar. Vor diesem Hintergrund wollen wir diskutieren:
- Wie sieht eine wettbewerbsfähige deutsche Industrie im Jahr 2050 in einem fast vollständig dekarbonisierten Deutschland aus?
- Wie kann ein Transformationsprozess innerhalb der deutschen Industrie angestoßen werden, der eine starke und wettbewerbsfähige Industrie in einer dekarbonisierten Welt erlaubt? Welche Unterstützung kann die Politik liefern, welche langfristigen Ansprüche muss sie klar formulieren?
- Welche Fragestellungen ergeben sich daraus für die klimaökonomische Forschung? Wie kann die Forschung die Industrie bei dem Transformationsprozess unterstützen?
Organisation:: | Dr. Vicki Duscha | Fraunhofer ISI |
Impulse: | Dr. Barbara Breitschopf | Fraunhofer ISI |
Prof. Karsten Neuhoff Ph.D. | DIW Berlin | |
Hans-Peter Böhm | Siemens AG |
Gruppe 3: Investitionen in die globale Energiewende
Um die Erderwärmung unter 2° zu halten, muss Klimapolitik global Finanzströme in beispiellosem Umfang umlenken. Eine der zentralen Herausforderungen internationaler Klimapolitik ist deswegen, die für die Transformation der Gesellschaft notwendigen Investitionen in nachhaltige Infrastruktur zu mobilisieren bzw. zielführend zu kanalisieren.
Inwiefern die Bepreisung von Treibhausgasemissionen als deutliches Signal an die Investoren dazu ausreicht, ist unklar. Und so könnte dieses klimapolitische Instrument durch finanzökonomische Maßnahmen unterstützt werden, etwa durch größere Transparenz über ihre carbon risks durch deren Offenlegung (disclosure) durch die Unternehmen, oder die Unterstützung verantwortlicher Geldanlagen (socially responsible investment).
Diese Diskussionsgruppe soll das Spektrum dieser Handlungsoptionen ausloten, gegeneinander Abgrenzen, und ein Meinungsbild quer durch Investoren, Unternehmen und Gesellschaft herausarbeiten.
Organisation:: | Dr. Kai Lessmann | Potsdam Institut für Klimafolgenforschung |
Gunnar Gutsche | Universität Kassel | |
Impulse: | Prof. Dr. Christian Klein | Universität Kassel |
Antje Schneeweiß | SÜDWIND e.V. | |
Karen Wendt | Responsible Investment Banking | |
Links
- Der »Dialog des Klimawandels« im Zuge des BMBF-Rahmenprogramms Forschung für Nachhaltige Entwicklungen (FONA)
- Der Förderschwerpunkt »Ökonomie des Klimawandels« mit Informationen zu den verschiedenen Themenschwerpunkten und Projekten der ersten Phase der Förderung
Kontakt:
Koordinatoren am Institut für Weltwirtschaft (IfW):
Prof. Gernot Klepper Ph.D. und Dr. Lena-K. Bednarz
// lena.bednarz@ifw-kiel.de