2. Forum Klimaökonomie
Energie, Wirtschaft und Klima im Wettbewerb?
am 13. April 2015 ab 15.30 Uhr in der Kalkscheune in Berlin
In der Europäischen Union wurde im Oktober 2014 der Energie- und Klimarahmen 2030 beschlossen, der konkrete Ziele für die Minderung von Treibhausgasemissionen, den Anteil erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz benennt. Im Februar 2015 folgte die Konkretisierung der Pläne zur Schaffung einer Europäischen Energieunion. Aus dieser Rahmensetzung und ihrer Konkretisierung ergeben sich Auswirkungen auf die deutsche wie auf die europäische Wirtschaft, deren Ausmaß aber von den nach wie vor bestehenden Umsetzungsspielräumen abhängt. Die Entscheidungen und Pläne werden dabei naturgemäß auch die Position der EU in der Pariser Verhandlungen um ein internationales Klimaabkommen beeinflussen.
Wir möchten Sie herzlich zu unserem Forum "Energie, Klima und Wirtschaft im Wettbewerb" einladen. Es bietet Ihnen die Gelegenheit, mit Wissenschaftlern und Praktikern über unsere Thesen zu den offenen Fragen der europäischen Energie- und Klimapolitik und insbesondere deren ökonomische Konsequenzen zu diskutieren.
Hintergrundpapier zum 2. Forum Klimaökonomie
Programm
15.00 Uhr | Registrierung und Begrüßungskaffee |
15.30 Uhr | Begrüßung und Eröffnung |
Conny Czymoch | Moderation des Forums | |
Grußwort | |
Dr. Gisela Helbig | BMBF | |
Einführung: Dialog zur Klimaökonomie | |
Prof. Gernot Klepper, Ph.D. | Institut für Weltwirtschaft | |
Europäische Governance und Wettbewerbsfähigkeit |
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15.50 Uhr | Energie, Wirtschaft und Klima im Wettbwerb? |
Keynote: Prof. Dr. Andreas Löschel | Universität Münster | Präsentation | |
Praxisimpuls: Christoph Bals | Germanwatch e.V. | Präsentation | |
16.15 Uhr | Dialog in parallelen Arbeitsgruppen |
Die Rolle fossiler Energieträger in der europäischen Energie- und Kliampolitik | |
Impuls: Prof. Dr. Anne Neumann | Uni Potsdam || Dr. Nico Bauer | PIK | |
Integration der europäischen Energiemärkte | |
Impuls: Dr. Jan Abrell | ETH Zürich | |
Der Zielkonflikt von Klimaverträglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit | |
Impuls: Patrick Breun | KIT Karlsruhe | |
Akzeptanz für klimaschützende Technologien in der Bevölkerung | |
Impuls: Prof. Dr. Katrin Rehdanz | IfW Kiel | |
17.15 Uhr | Pause |
Energie, Wirtschaft und Klima im Wettbewerb? | |
17.45 Uhr | Paneldiskussion mit Einbindung des Publikums |
Moderation: Conny Czymoch | |
Ingmar Jürgens | Europäische Kommission - Vertretung Deutschland | |
Dr. Carsten Rolle | Bundesverband der deutschen Industrie e.V. | |
Christoph Bals | Germanwatch e.V. | |
Prof. Dr. Andreas Löschel | Universität Münster | |
18.45 Uhr | Abschluss im Plenum |
19.15 Uhr | Ausklang der Veranstaltung bei Speisen und Getränken |
Themen der Arbeitsgruppen
Gruppe 1: Die Rolle fossiler Energieträger in der europäischen Energie- und Klimapolitik
Der Umgang mit fossilen Energieträgern steht im Spannungsverhältnis von kurzfristiger ökonomischer Abhängigkeit und langfristiger klimapolitischer Notwendigkeit, große Teile der Ressourcenbestände im Boden zu belassen. Klimapolitische Maßnahmen mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren, können insbesondere in Bezug auf den ersten Aspekt einen wichtigen Beitrag leisten. Es ist allerdings fraglich, inwieweit traditionelle Klimapolitik Ressourceneigentümer langfristig zu einer Aufgabe des Abbaus bewegen kann. Müssen in der Klimapolitik neue Wege beschritten werden oder verhindern steigende Ressourcenpreise quasi automatisch einen vollständigen Abbau? Inwieweit konstitutieren Ängste vor steigenden Ressourcenpreisen und die Abhängigkeit vom Ausland eigenständige Gründe für deutsche und europäische Energiepolitik?
Chair: |
Prof. Dr. Karen Pittel |
Impulse: |
Prof. Dr. Anne Neumann |
Moderation: |
Dr. Nico Bauer Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK, Projekt: Green Paradox) Präsentation |
Gruppe 2: Integration der europäischen Energiemärkte
Die Vertreter der Europäischen Union werden die zukünftigen Klimaverhandlungen daher in dem Spannungsfeld zwischen ihrer internationalen Vorreiterrolle und der Erfordernis der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit ihrer Wirtschaft und der Vermeidung von Verteilungskonflikten führen müssen. Welche Position sollte die EU daher bei den kommenden Klimaverhandlungen einnehmen und welche Rolle spielt dabei die europäische Energiepolitik? Können die Kompetenzen der Europäischen Union in der Energiepolitik erweitert werden? Welche ökonomischen Vorteile würde eine verbesserte Koordination der europäischen Energiepolitik mit sich bringen? Welchen Beitrag können Infrastrukturmaßnahmen zum Netzausbau in diesem Zusammenhang für eine bessere Integration der Europäischen Energiemärkte leisten? Welche energiepolitischen Instrumente sind geeignet, um den Ausbau der Übertragungskapazitäten zu bewerkstelligen?
Chair: |
Dr. Johann Wackerbauer ifo Institut |
Moderation: |
Prof. Dr. Christian von Hirschhausen TU Berlin |
Impuls: |
Dr. Jan Abrell ETH Zürich (Projekt: Hybrid Modeling) Präsentation |
Gruppe 3: Der Zielkonflikt von Klimaverträglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit
Durch den Netzausbau entstehen Kosten, die gemeinsam mit den Kosten der Klimaschutzmaßnahmen die internationale Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrien in der Europäischen Union erheblich beeinträchtigen können. Die Vereinbarkeit zwischen Klimaschutzzielen und Wettbewerbsfähigkeit, und ihre komplexen Zusammenhänge werden in dieser Kleingruppe diskutiert. Hierzu soll kurz ein Projekt aus dem Förderschwerpunkt (Decarbonise) sowie ein EU-Projekt (Climate Strategies) präsentiert werden. Zudem sollen Analysen zu den Innovations- und Wettbewerbswirkungen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbarer Energien vorgestellt werden (Diverse Studien ZEW). Die Diskussion soll darauf fokussieren, Konsens und Dissens zur Vereinbarkeit zwischen Klimaschutzzielen und Wettbewerbsfähigkeit festzustellen, und Handlungsbedarf zu identifizieren.
Chair: |
Dr. Klaus Rennings Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) |
Impulse: |
Patrick Breun Karlsruher Institut für Technologie (KIT, Projekt: Decarbonise): „Decarbonise: Zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Metallindustrie in der heutigen und zukünftigen Klimapolitik" Präsentation |
Prof. Karsten Neuhoff, Ph.D. |
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Moderation: |
Dr. Sascha Rexhäuser Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW): „Innovationen (und deren Wettbewerbswirkung) im Bereich Energieeffizienz und Erneuerbare“ Präsentation |
Gruppe 4: Akzeptanz für klimaschützende Technologien in der Bevölkerung
Mit steigenden Kosten der Energieversorgung rücken auch verteilungspolitische Gesichtspunkte stärker in den Vordergrund. Welche Verteilung von Anlagen für erneuerbare Energien wird von der Bevölkerung akzeptiert? Besteht Akzeptanz für Effizienzkriterien oder gibt es andere Kriterien, die von der Bevölkerung als fair empfunden werden? In der Bevölkerung besteht darüber hinaus eine hohe Skepsis gegenüber den neuen Technologien der CO2-Abscheidung und -Speicherung und des Climate Engineerings, der ihre Nutzung verhindert. Wie steht die Bevölkerung diesen neuen Technologien zur Bekämpfung des Klimawandels tatsächlich gegenüber?
Chair: |
Dr. Katrin Sommerfeld Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) |
Impulse: |
Prof. Dr. Katrin Rehdanz Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW, Projekt: Accept) Präsentation |
Mo deration: |
Prof. Dr. Martin Drechsler Helmholtz-Zentrum für Umwelforschung (UFZ) Leipzig Präsentation |

Links
- Der »Dialog zur Klimaökonomie« im Zuge des BMBF-Rahmenprogramms Forschung für Nachhaltige Entwicklungen (FONA)
- Der Förderschwerpunkt »Ökonomie des Klimawandels« mit Informationen zu den verschiedenen Themenschwerpunkten und Projekten
Kontakt:
Koordinatorin am Institut für Weltwirtschaft (IfW):
Dr. Lena-Katharina Döpke / lena.doepke@ifw-kiel.de
Koordinatoren am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW):
Dr. Klaus Rennings / rennings@zew.de // Dr. Katrin Sommerfeld / sommerfeld@zew.de
Koordinatoren am ifo-Institut für Wirtschaftsforschung (ifo):
Prof. Dr. Karen Pittel / pittel@ifo.de // Dr. Johann Wackerbauer / wackerbauer@ifo.de