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28.08.2011
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Geoengineering - Cure or Malpractice?

Kolloquium am 03. Juni 2009


Unter dem Titel „Geoengineering- Cure or Malpractice?“ hat das Kiel Earth Institute am 03. Juni ein internationales Kolloquium zum Thema Geo-Engineering veranstaltet. Auf dem Kolloquium präsentierten und diskutierten Prof. Ralph Keeling vom Scripps Institution of Oceanography, University of California, San Diego (US), Prof. Steve Rayner von der University of Oxford (UK) sowie Prof. Dr. Konrad Ott von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Germany) die technischen Möglichkeiten des Geo-Engineerings sowie ethische, wirtschaftliche und politische Aspekte einer potentiellen Verwirklichung.

Die anschließende lebhafte Diskussion wurde bereichert durch Prof. Alexander Proelß, Universitätsprofessor für Öffentliches Recht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Discussion

 


Die Agenda des Kolloquiums entnehmen Sie bitte dem Flyer.

  • Interview mit Prof. Keeling, Prof. Ott und Prof. Rayner

 

Hintergrundinformationen

Es ist allgemein akzeptiert, dass sich das Klima weltweit wandelt und dies eine Bedrohung für die Bedürfnisse und den Lebensraum des Menschen darstellt. Geo-Engineering wird in diesem Zusammenhang als eine Möglichkeit diskutiert, den Gefahren des Klimawandels aktiv zu begegnen.
Geo-Engineering bedeutet eine bewusste Veränderung des Klimasystems mit technischen Mitteln, um den negativen Klimaeinflüssen des Menschen entgegenzuwirken. Die Geo-Engineering Vorschläge verfolgen zwei Ansätze: Einige Verfahren zielen darauf ab, die Sonneneinstrahlung auf die Erde zu reduzieren, andere verfolgen das Ziel, der Atmosphäre bereits freigesetztes CO2 wieder zu entziehen.

Geo-Engineering ist sicherlich nicht die bevorzugte Lösung für den Klimawandel. Wissenschaftler betonen aber, dass es wichtig sei, Geo-Engineering-Optionen zu diskutieren und zu erforschen, für den Fall dass CO2 Reduktionsstrategien fehlschlagen. Als effektive und rasche Maßnahme könnte Geo-Engineering vor allem beim drohenden Überschreiten sogenannter Wendepunkte im Klimasystem erforderlich werden, denn das Überschreiten eines solchen Wendepunktes würde zu einem neuen Zustand des Systems mit unkontrollierbaren Folgen führen.

Geo-Engineering ist nicht unumstritten und viele Fragen sind offen. Kritiker werfen dem Geo-Engineering-Konzept vor, lediglich die Symptome, nicht aber die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen. Sie befürchten, dass die Erwägung von Geo-Engineering-Maßnahmen dazu führt, dass das Ziel einer drastischen Reduktion von Treibhausgasen aus den Augen verloren wird. Darüber hinaus wird angezweifelt, ob Klimaprognosen und unsere eingeschränkten Kenntnisse über das Erdsystem als Basis für irreversible Geo-Engineering-Aktivitäten ausreichen.

Weitere offene Fragen sind z.B:

  • Wie hoch sind die Kosten der einzelnen Geo-Engineering-Maßnahmen, möglicher Nebenwirkungen oder gar eventueller Fehlschläge?
  • Wer sind die Gewinner und Verlierer der verschiedenen Geo-Engineering-Verfahren?
  • Wie können potenzielle Projekte reguliert und kontrolliert werden?
  • Welche Kosten entstehen, wenn wir keine Notfallmaßnahmen zur Hand haben, falls ein dramatischer Klimawandel erfolgt?


Die Geo-Engineering-Forschung steht noch am Anfang und zahlreiche Wissenschaftler unterstreichen, dass die Forschung in diesem Bereich ausgebaut und international koordiniert werden muss, um offene Fragen beantworten und Möglichkeiten und Konsequenzen von Geo-Engineering bewerten zu können.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte .