
Ökosystemgerechtes Fischereimanagement in marinen Natura 2000 Gebieten in der Nord- und Ostsee
PROJEKTTITEL: „Ökosystemgerechtes Fischereimanagement in marinen Schutzgebieten“
Die Nord- und Ostsee zählen weltweit aufgrund ihrer zentralen geographischen Lage zu den Seegebieten mit der höchsten anthropogenen Nutzungsintensität. Mit der Meldung Deutschlands von zehn Meeresschutzgebieten für das europäische Natura 2000 Schutzgebietsnetzwerk, wurden etwa 31% der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ, 12 bis 200 Seemeilen) der Nord- und Ostsee unter Schutz gestellt. Die Fischerei gilt neben anderen anthropogenen Einflüssen als die menschliche Tätigkeit mit besonders starken Auswirkungen auf marine Lebensräume und Arten. Ziel des Forschungsprojektes, finanziert vom Bundesamt für Naturschutz, ist es in enger Zusammenarbeit mit Fischereiforschungsinstituten und unter Konsultation relevanter Interessensgruppen Vorschläge für ein ökosystemgerechtes und nachhaltiges Fischereimanagement für marine Natura 2000 Gebiete zu entwickeln, welches dann durch die zuständigen Behörden umgesetzt werden kann.
Ziele und Inhalte des Projektes
Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-R) und die Vogelschutzrichtlinien (V-R) stellen von europäischer Seite die bindende Grundlage für alle EU Mitgliedsstaaten zur Erstellung eines kohärenten Netzwerks von marinen Schutzgebieten (Natura 2000) dar. Mit der Meldung (2004) von zehn Meeresschutzgebieten in Nord- und Ostsee an die Europäische Kommission hat Deutschland ein wichtiges Signal für den europäischen Meeresschutz gesetzt. Im Jahre 2007 erfolgte durch die Europäischen Kommission die Anerkennung der Meeresschutzgebiete und somit die Eingliederung in das europäische Natura 2000 Schutzgebietsnetzwerk. An die Anerkennung der Gebiete ist die Verpflichtung der Erstellung eines Managementplans gebunden, welcher der EU-Kommission bis spätestens Ende 2013 vorliegen muss. Ziel dieses Plans ist der Erhalt und ggf. die Wiederherstellung des „günstigen Erhaltungszustandes“ von Arten und Lebensräumen, die gemäß FFH-R und V-R geschützt sind. Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen in Zusammenarbeit mit den Fischereiforschungsinstituten des Bundes Beiträge für umfassende Maßnahmenkonzepte für eine ökosystemgerechte und nachhaltige Fischerei in den zehn Meeresschutzgebieten erarbeitet werden. Das Projekt knüpft dabei an Grundlagen eines dreijährigen BfN Forschungsprojektes an, in dessen Rahmen die Hauptkonflikte zwischen Fischereiaktivitäten und Naturschutzzielen in diesen Gebieten identifiziert wurden.
Projektorganisation
Das Projekt wird durch das Kiel Earth Institut von folgenden Experten bearbeitet:
- Dr. Daniel Carstensen, Kiel Earth Institute, dcarstensen@geomar.de
- Dr. Rainer Froese, GEOMAR, rfroese@geomar.de
Projektträger und Projektlaufzeit
Dieses Projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit als Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) fachlich betreut: Das Projekt startete im Dezember 2009 und endete im Dezember 2012.
Kontakt
Koordinatorin KIEL EARTH INSTITUTE // Ulrike Bernitt // info@kiel-earth-institute.de